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Ohne Frage: Hörgeräte sind in den letzten Jahrzehnten immer kleiner geworden, so dass sie kaum mehr auffallen. Als gängigste Modelle gelten das Im-Ohr-Gerät und das Hinter-dem-Ohr-Gerät. Mit welchem dieser Exemplare man am besten das eigene Hören fördern kann, hängt von der Art des Hörverlusts und den anatomischen Gegebenheiten des Betroffenen ab. Hörgeräteakustiker und Ärzte sorgen dafür, dass in der westlichen Welt niemand mehr einen Hörschaden einfach hinnehmen muss.

Wann sollte ein Hörgerät genutzt werden?

Ein Hörgerät kommt immer dann zum Einsatz, wenn eine altersbedingte Schwerhörigkeit vorliegt, ein Tinnitus oder Hörsturz diagnostiziert wurde oder ein angeborener Hörschaden besteht. Knapp 20 Prozent der deutschen Bevölkerung hat ab dem 15. Lebensjahr mit dem Hören Schwierigkeiten. Sind die ersten Minderungen kaum zu bemerken und gehen sie schleichend von statten, kann es im Alter zu einer enormen Einschränkung der Lebensqualität kommen.

Die Qual der Wahl: die passenden Hörgeräte finden

Je nachdem wie stark das Ohr geschädigt ist, stehen verschiedene Hörsysteme zur Auswahl. Die am meisten verwendeten Hörgeräte sind diejenigen, die man hinter dem Ohr trägt. Rund 65 Prozent aller Menschen, die Probleme mit dem Hören haben, nutzen sie. Der Hörgeräteakustiker stellt eine Otoplastik, ein Ohrpassstück, her, dass sich exakt an den Gehörgang des Patienten anpasst. Otoplastiken werden mittels eines kleinen Schlauches mit dem eigentlichen Gerät verbunden. Anders bei den Im-Ohr-Geräten. Diese Hörsysteme werden in drei Kategorien eingeteilt. Das Im-Ohr-Modell sitzt in der Ohrmuschel und füllt diese vollständig aus. Weniger auffällig sind die Hörgeräte, die ganz oder wenigstens teilweise im Gehörgang ihren Dienst tun. Die sogenannten „Complete-in-Canal“-Hörsysteme verschwinden komplett vor neugierigen Blicken und können mit einem Nylonfaden wieder aus dem Gehörgang gezogen werden. Einziges Manko: Die darin einsetzbaren Batterien müssen extrem klein sein und halten deshalb in der Regel nicht so lange wie bei Hinter-dem-Ohr-Geräten.

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Hörgeräte Modelle
Die Qual der Wahl: Der Markt kennt eine Vielzahl an Hörgeräten.

Hörsysteme, bei denen der Schallumwandler ausgelagert ist, heißen Ex-Hörer-Geräte. Der kleine, dünne Schlauch wird nahe an das Trommelfell herangeführt und somit muss der Schall nur eine kurze Strecke zurücklegen. Darüber hinaus kennt der Markt noch einige ganz spezielle Hörgeräte. Zu den neuesten Entwicklungen gehört die Hörbrille. Diese digitale Variante wird in der Praxis zwar noch relativ selten angewandt, kommt aber immer mehr in Mode. Liegen Erkrankungen im Innenohr vor, wird der Schall nicht durch die Luft ins Ohr gleitet, sondern auf den Knochen projiziert. Diese Knochenleitungshörgeräte werden beispielsweise dann angewendet, wenn der Patient ohne Gehörgang geboren wurde.

Das richtige Zubehör für Ihre Hörhilfe

Für Hörsysteme gibt es verschiedenstes Zubehör. Da es besonders wichtig ist, die Hörgeräte regelmäßig zu säubern, entscheiden sich viele für ein komplettes Reinigungsset. Darüber hinaus kann man Cerumfilter erstehen, die in allen gängigen Im-Ohr-Geräten anwendbar sind. Ohrenschmalz beeinflusst auf die Dauer die Qualität beim Hören; mit einem Filter verhindert man eine Beschädigung des Geräts. Ersatz-Schallschläuche, Silikonlinsen, Halterungen für Hörgeräte, damit diese besser sitzen, und Schirmchen für Ex-Hörer-Hörsysteme werden ebenfalls angeboten.

Unabdingbar: Der Gang zum HNO-Arzt und Hörgeräteakustiker

Stellt man an sich selbst fest oder weist die Familien darauf hin, dass man mit dem Hören Schwierigkeiten hat, sollte man den Gang zum HNO-Arzt antreten. Der Mediziner führt in der Regel einen Hörtest durch und kann damit Art und Umfang der Erkrankung festlegen. Er stellt dem Betroffenen ein Rezept aus, mit dem dieser dann zum Hörgeräteakustiker geht. Sind für beide Ohren Hörgeräte nötig? Wie gut oder schlecht kann man hören? All diese Fragen beantworten ausführliche und gewissenhafte Tests beim Akustiker.

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Abhängig von der Höranalyse, der Form des Ohres und den persönlichen Wünschen des Patienten, wählt man eines der Hörsysteme zum Probetragen aus. Die Hörgeräteakustiker wissen, worauf es in puncto Hörgeräte ankommt und können ihre Kunden daher optimal beraten. Eines der Probe-Hörgeräte wird an das Ohr angepasst und im Anschluss für einige Stunden oder Tage getragen. Hat das Hören damit gut funktioniert, beginnt die Feinanpassung. Hierbei ist es nicht unüblich, vier- bis sechsmal nachjustieren zu müssen, da sich das Ohr beim Hören erst nach und nach an die Hörsysteme gewöhnt. Dies dauert in der Regel einige Wochen. Nach den Sitzungen beim Hörgeräteakustiker sucht man noch einmal den HNO-Arzt auf, um die verbesserte Hörleistung medizinisch bestätigen zu lassen.

Was kosten Hörgeräte?

Derzeit werden im Handel 2.000 verschiedene Hörgeräte angeboten. Die Kosten für deren Anschaffung können extrem voneinander abweichen. Aufgrund einer geänderten Gesetzgebung können die gesetzlichen Krankenkassen seit 01. November 2013 zwischen 1.000 und 1.500 Euro zu einer beidseitigen Hörgeräteversorgung beisteuern. Den genauen Wert erfahren Sie von Ihrer Krankenversicherung. Jeder Hörgeräteakustiker ist verpflichtet, Exemplare zu führen, die komplett von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen werden.

Wer ein komfortableres Gerät möchte und Wert auf einen gesteigerten Funktionsumfang legt, muss den Differenzbetrag selbst begleichen. Dabei sind Zuzahlungen an den Hörgeräteakustiker zu leisten, die sich in einem Rahmen von 500 bis 2500 Euro bewegen. Wohlgemerkt pro Ohr! Allerdings: Reichen die angebotenen zuzahlungsfreien Geräte nicht aus, um das Hören auf ein angenehmes Niveau zu heben, hat die Krankenkasse sämtliche Auslagen zu übernehmen. Dies gilt vor allen Dingen dann, wenn eine Schwerhörigkeit bis hin zur Taubheit vorliegt. So gilt heute mehr denn je: Gutes Hören muss gar nicht teuer sein!

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Die Firmen Phonak, Signia, Hansaton, Oticon, Widex und Bernafon haben es sich zur Aufgabe gemacht, das Hören bei den betroffenen Patienten zu verbessern. Signia war das erste Unternehmen, das Hörsysteme auf den Markt brachte. Für welches der Hörsysteme und für welchen Hersteller Sie sich auch immer entscheiden, lassen Sie sich von Ihrem Hörgeräteakustiker ausführlich über alle Optionen beraten. Hörsysteme sind so vielfältig wie die Patienten, die sie benutzen – daher die immense Auswahl der Hörgeräte!